Das extrem hohe Niveau der E-Commerce-Umsätze von 2020 hat sich im vergangenen Jahr noch einmal gesteigert. 190 Milliarden Euro Umsatz waren es in Deutschland im vergangenen Jahr und damit 17 Prozent bzw. rund 28 Milliarden Euro mehr als im Boomjahr 2020.
Selbst vermeintlich gesättigte Segmente wie Streamingdienste konnten noch einmal deutlich um bis zu 38 Prozent zulegen. 88 Prozent der befragten Konsumenten in Deutschland gaben an, dass sie in den letzten 28 Tagen mindestens einmal online gekauft haben – selbst in der Altersgruppe ab 65 lag die Angabe bei 85 Prozent. Spannend sind auch die Ergebnisse hinsichtlich der Veränderungen für die Gründe zum Online-Shopping: War es vor der Pandemie insbesondere die Hoffnung auf Preisersparnis, spielen heute Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Komfort die größere Rolle.
Physische Produkte Umsatzbringer Nummer Eins / Travel erholt sich
Wenig überraschend ist die beinahe Verdopplung der Umsätze rund um Dienstleistungen aus dem Segment „Travel“ (41,9 Milliarden Euro), schließlich war der Reisemarkt mit Beginn der Pandemie 2020 nahezu zum Erliegen gekommen. Noch sind die Umsätze hier weit vom Niveau vor der Pandemie entfernt, doch die Zahlen zeigen bereits, dass die Deutschen ihr Reiseverhalten wieder aufnehmen werden, sobald es die pandemischen Bedingungen zulassen. Auch das Dienstleistungssegment (24,7 Milliarden Euro) ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gewachsen. Weiterhin sind physische Produkte die mit Abstand größten Umsatzbringer im Online-Handel, mit rund 124,1 Milliarden Euro Umsätze.
Klarer Handlungsauftrag an den stationären Handel
Wer heute rein auf stationäres Geschäft setzt, wird Kunden und damit Umsätze verlieren. Die Lösung für lokale Händler sind hybride Modelle, die den Service und die Präsenz vor Ort bieten und dabei zusätzliche Zielgruppen und Vorteile im Unified Commerce ermöglichen. Moderne schlanke Shopsysteme wie woo-commerce, Oxid und ähnliche inklusive einer Paymentlösung setzen dort an und sind sowohl für kleine Anbieter wie auch für wachsende Unternehmen geeignet.
Die Produktpalette, was online verkauft und vor allem gekauft werde, habe sich während der Einschränkungen durch die Pandemie noch einmal erweitert. Wo viele vorher Vorbehalte hatten, bestimmte Produkte online zu kaufen, und sie vorab vor Ort lieber prüfen oder sich beraten lassen wollten, werden heute Matratzen, Versicherungen, Möbel oder medizinische Produkte im Online-Shop gekauft. Nach Kleidung (26,9 Milliarden Euro) waren Weißwaren (12,8 Milliarden Euro) und elektronische Geräte (11,2 Milliarden Euro) die Produkte mit den höchsten Umsätzen im Online-Handel. Insbesondere bei den Weißwaren ist die Steigerung um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr am größten.
Einfache, sichere und schnelle Zahlungsmethoden werden bevorzugt
Bei der Wahl der Zahlungsmethode im E-Commerce haben sich E-Wallets (39 Prozent), der Kauf auf Rechnung (23 Prozent) und die Kreditkarte (10 Prozent) in Deutschland als beliebteste Zahlungsarten etabliert – auch hier zeigt sich in allen Altersgruppen jeweils ein ähnliches Niveau. Die Befragten gaben an, dass sie die Zahlungsarten besonders deshalb nutzen, weil sie sie für einfach, sicher und schnell halten.